Allgemeine Sicherheitsempfehlungen
- Konfigurationen der Umgebung
- Konfigurationen innerhalb von
- Verschlüsselung von Formular-Daten/Datenbank
- Verschlüsselte Kommunikation mit der Datenbank
- Verschlüsselte Kommunikation zwischen Master- und Frontend-Server
- Login und verschlüsselte Kommunikation mit Mail-Server
- Passwortrichtlinien
- HTTP Strict Transport Security (HSTS)
- Referrer-Policy einschränken
- Systeminterne Beschränkungen
- Automatisches Löschen von Protokolleinträgen
Für einen möglichst sicheren Betrieb von Xima® Formcycle sind je nach Systemumgebung und Anwendungsfällen verschiedene Konfigurationen möglich bzw. empfohlen. Hierbei ist zu unterscheiden zwischen der Konfiguration der Umgebung wie z.B. des Tomcat-Servers, der ggf. vorgeschaltenen Web-Server, Proxies oder Load-Balancer und der Konfiguration von Xima® Formcycle selbst.
Konfigurationen der Umgebung
Betrieb über HTTPS
Xima® Formcycle sollte, wenn möglich gerade im Internet nur über HTTPS bereitgestellt werden. Dies erhöht die Sicherheit der abgesendeten Daten, sodass diese innerhalb des Netzwerks nicht mitgelesen oder per Man-in-the-middle manipuliert werden können. Sollte es möglich sein sollte der HTTP-Connector komplett deaktiviert werden.
Konfiguration von HTTPS innerhalb des Tomcats: Xima® Formcycle-Hilfe
Session-Management
Für den Betrieb von Xima® Formcycle ist es zwingend nötig, dass der Benutzer sowohl innerhalb der Verwaltungsoberfläche als auch innerhalb des Formulars eine dem Server bekannte Sitzung erhält. Diese muss zum Beispiel zwischen Aufruf und Absenden eines Formulars identisch sein um zum Beispiel eine Prüfung gegen automatisiertes Absenden (z.B. für DoS-Attacken) zu gewährleisten.
Tracking-Mode
Standardmäßig wird Xima® Formcycle in einer Konfiguration ausgeliefert in der sowohl die Formulare als auch die Verwaltungsoberfläche mit und ohne akzeptierten Cookies betrieben werden kann. Hierfür ist durch die Anwendung keine Einschränkung des sogenannten Tracking-modes konfiguriert. Sollten keine Cookies akzeptiert werden, so wird die Sitzungs-ID durch den Server (z.B. Tomcat) in die URL geschrieben. Ist die Benutzung von Cookies in allen gegebenen Anwendungsfällen und Umgebungen möglich, sollte dieses Verhalten hierfür angepasst werden. Hintergrund ist, dass durch eine unachtsam weitergegebene URL mit Sitzungs-ID sonst sogenanntes Session-Hijacking, also die ungewollte Übernahme einer Sitzung möglich ist und Angreifer so unberechtigte Zugriffe erlangen könnte.
Konfiguration des Tracking-Modes: Xima® Formcycle-Hilfe
Cookie-Konfiguration
Sollte Xima® Formcycle ausschließlich über HTTPS betrieben werden ist es empfohlen das sogenannte secure-Flag an Cookies zu aktivieren. Dieses verhindert, dass die Cookies bei Aufrufen über HTTP gesetzt und benutzt werden. Sollte dieses Flag gesetzt werden und Xima® Formcycle dennoch über HTTP aufgerufen werden, so greift der ggf. noch vorhandene Fallback mit der Sitzungs-ID innerhalb der URLs. Sollte wiederrum der Tracking-Mode (siehe oben) wie empfohlen nur Cookies verwenden und bei gesetztem secure-Flag ein Aufruf über HTTP erfolgen, ist weder ein Login noch die Benutzung der Verwaltungsoberfläche noch das Erfolgreiche Absenden von Formularen möglich.
Konfiguration des Session-Cookies: Xima® Formcycle-Hilfe
Auch lässt sich das Sitzungs-Cookie hier weitergehend anpassen indem z.B. der Standard-Name, der Standard-Pfad, die Domäne oder auch separat die Gültigkeitsdauer geändert wird. Letztes sollte jedoch immer mit Hinblick auf das maximale Sitzungsdauer geschehen.
Session-Timeout
Je nach Umgebung und Anwendungsfall ist es möglich die maximale Dauer einer Sitzung zu limitieren. Dies bezieht sich hierbei sowohl auf die Sitzung innerhalb des Formulars, als auch die der Verwaltungsoberfläche. Sobald keine Kommunikation zwischen Browser und Server für den gegebenen Zeitraum mehr stattfindet wird die Sitzung inklusive aller zugehörigen Daten zerstört. Um dies beim Ausfüllen von großen Formularen oder dem Arbeiten innerhalb der Verwaltungsoberfläche zu umgehen, ist hier ein Keep-Alive-Mechanismus vorhanden welcher in regelmäßigen Abständen ein Lebenszeichen an den Server übermittelt. Sollte nun das Fenster oder der Browser geschlossen werden oder durch z.B. Sperren des Endgerätes nicht mehr aktiv sein, fällt dieser Mechanismus weg und der Benutzer wird nach Ablauf der konfigurierten Zeit abgemeldet.
Konfiguration des Session-Timeouts: Xima® Formcycle-Hilfe
Härtung der Server
Es ist zu empfehlen, dass neben dem eigentlichen Server, auf dem Xima® Formcycle betrieben wird, alle bei der Kommunikation relevanten Server soweit wie möglich zu härten. Dies bedeutet vor allem, dass neben dem Einspielen regelmäßiger Sicherheitsupdates auch alle unnötigen Zugriffe deaktiviert oder verhindert werden sollten. Auch ist dem Prinzip des „Information hiding“ zu folgen. Dies bedeutet, dass jegliche nicht nötige Information der Infrastruktur nach außen versteckt werden sollte. Hintergrund ist, dass diese sonst Angreifern Hinweise auf mögliche Angriffsmöglichkeiten in Form von zum Beispiel eingesetzten Software-Versionen bietet. Typtische Quellen für solche Informationen sind hierbei folgende:
- Rückgabe des verwendeten Servers innerhalb von HTTP-Headern. Dies geschieht meist mit Versionsnummern welche den Patch-Stand des Servers preisgibt
- Ausgabe der Server-Informationen auf Standard-Fehlerseiten
- Verwendung von erkennbaren Standard-Fehlerseiten welche Rückschlüsse auf den Server geben können
- Betrieb von Standard-Anwendungen (z.B. der Tomcat Manager) welcher zum einen den Server-Typ preisgibt, zum anderen selbst auch weitere Angriffspunkt liefert
Details für die Härung des Tomcat-Servers: Xima® Formcycle-Hilfe
Einschränkung des Backend-Zugriffs (z.B. über Frontend-Server)
Sollte es im Anwendungsfall nicht anders vorgesehen sein, so sollte der Zugriff auf die Verwaltungsoberfläche nur internen Benutzern ermöglicht werden. Dies lässt sich z.B. über Firewalls, Revers-Proxies oder Load-Balancer realisieren welche die Verwaltungsoberflächen (http(s)://server/formcycle/ui/) komplett vor Zugriffen aus dem Internet sperren. Auch kann hierfür der Frontend-Server zum Einsatz kommen. Je nach Anwendungsszenario ist dieser komplett ohne Oberfläche oder nur mit Postfach verwendbar. Dieser können so z.B. in einer DMZ betrieben werden während der Master-Server inkl. Verwaltungsoberfläche im Intranet betrieben wird und mit diesem kommuniziert. Somit ist die Erstellung bzw. Pflege von Formularen und Daten nur intern möglich während Formulare über den Frontend-Server auch über das Internet bereitgestellt werden können.
Details über Frontend- und Master-Server: Xima® Formcycle-Hilfe
Details über den Betrieb hinter Proxy, Load-Balancer oder ähnlichem: Xima® Formcycle-Hilfe
Verwendung eines Viren-Scanners
Um das Entgegennehmen von schädlichen Dateien oder Eingaben zu verhindern ist es empfohlen auf dem entsprechenden Xima® Formcycle-Server (Master- und/oder Frontend) einen Virenscanner zu betreiben. Dieser kann auf das Xima® Formcycle-Datenverzeichnis konfiguriert werden und sollte somit alle schädlichen Dateien löschen. Xima® Formcycle erkennt anschließend, dass eine eigentlich abgesendete Datei entfernt wurde bzw. leer ist und vermerkt dies innerhalb des Vorgangs in der Übersicht der hochgeladenen Dateien.
Details über die Datenverzeichnisse von Xima® Formcycle: Xima® Formcycle-Hilfe
Konfigurationen innerhalb von Xima® Formcycle
Verschlüsselung von Formular-Daten/Datenbank
Es ist empfehlenswert bei der Xima® Formcycle-seitigen Verschlüsselung von Daten die Formular-Daten mit einzubeziehen. Dies bringt zwar kaum messbare Performance-Einbußen, verhindert jedoch, dass die Formular-Daten während der Kommunikation mit der Datenbank mitgelesen werden können und dass die Daten ohne Kenntnis des Algorithmuses und Passworts aus der Datenbank selbst ausgelesen werden können. Auch erhöht die Verschlüsselung der kompletten Datenbank durch das verwendete DBMS die Sicherheit im selben Angriffs-Szenario.
Konfiguration der Anwendungsseitigen Datenbank-Verschlüsselung: Xima® Formcycle-Hilfe
Verschlüsselte Kommunikation mit der Datenbank
Es wird empfohlen die komplette Kommunikation mit der Datenbank per SSL zu verschlüsseln. Je nach Datenbankhersteller sind hierfür andere Datenbank-URLs oder spezielle Parameter notwendig. Die Verschlüsselung verhindert, dass Angreifer mit Zugriff auf die interne Netzwerkstrukturen die Kommunikation zwischen Xima® Formcycle und der Datenbank mitlesen können und somit Zugriff auf sensible Daten erhalten.
Konfiguration der Datenbank-Anbindung: Xima® Formcycle-Hilfe
Weitere Informationen über die Verschlüsselte Kommunikation entnehmen Sie der Dokumentation ihre Datenbank-Herstellers.
Verschlüsselte Kommunikation zwischen Master- und Frontend-Server
Sollte ein Frontend-Server benutzt werden ist es empfehlenswert die Kommunikation mit dem Master-Server zu verschlüsseln. Dies wird per SSL-Zertifikat realisiert welches nicht mit dem Zertifikat für die Formular-Auslieferung über HTTPS verwechselt werden sollte. Da dies nicht bei Kommunikation mit dem Formularbenutzer sichtbar ist und lediglich als eine Art Passwort dient, ist es hier auch möglich ein selbstgeneriertes Zertifikat zu benutzen. Allgemein stellt die Verschlüsselung hier sicher, dass Angreifer mit Zugriff auf den Netzwerk-Verkehr die zwischen dem Master- und Frontend-Server übertragenen Daten nicht mitlesen können.
Anleitung zur Installation des Frontend-Server inkl. SSL: Xima® Formcycle-Hilfe
Anleitung zum Einrichten der Frontend-Server-Verbindung inkl. SSL: Xima® Formcycle-Hilfe
Login und verschlüsselte Kommunikation mit Mail-Server
Sofern es möglich ist, sollte bei der Anbindung des Mail-Servers darauf geachtet werden, dass diese per Login geschützt ist und eine verschlüsselte Kommunikation stattfindet. Sollte dies nicht der Fall sein, ist es einem Angreifer mit Zugriff auf die interne Netzwerkstruktur möglich versendete Mails mitzulesen.
Konfiguration des System-Mail-Server: Xima® Formcycle-Hilfe
Konfiguration von Mandant-Mail-Servern: Xima® Formcycle-Hilfe
Passwortrichtlinien
Um einen möglichst sicheren Login für Benutzer zu gewährleisten ist es empfohlen entweder bereits bestehende System-Umgebungen mit entsprechenden Richtlinien (z.B. LDAP) zu verwenden oder für den eigenen Anwendungsfall möglichst sichere Passwort-Richtlinien für Benutzer innerhalb von Xima® Formcycle festzulegen.
Konfiguration der Passwortrichtlinien: Xima® Formcycle-Hilfe
HTTP Strict Transport Security (HSTS)
Bei HSTS handelt es sich um einen HTTP-Header welcher gesetzt werden kann um die Möglichkeit eines Rückfalls auf eine unsichere HTTP-Verbindung zu unterbinden. Hierbei wird an den Browser der entsprechende Header inkl. Gültigkeitsdauer und der Information ob dieser auch für Subdomains gilt übertragen. Der Browser wird nun bis zum Ablauf der Gültigkeit und ggf. für alle Sub-Domains keinerlei Anfragen über eine unverschlüsselte HTTP-Verbindung aufbauen bzw. gestatten. Sollten Sie Xima® Formcycle ausschließlich über HTTPS betreiben ist es empfohlen diese Option zu aktivieren und eine möglichst lange Gültigkeit zu wählen. Auch sollte die Option für das Einbeziehen von Subdomains benutzt werden. Zu beachten ist jedoch, dass ein gewollter Umstieg auf unverschlüsseltes HTTP auf Grund dieses Headers und dessen Gültigkeit bei Benutzern zu Problemen führen könnte.
Konfiguration des HSTS-Headers: Xima® Formcycle-Hilfe
Referrer-Policy einschränken
Die Referrer-Policy gibt an ob und wie die Information der ursprünglich aufgerufenen URL an Unterseiten oder Folgeseiten weitergegeben werden soll. Die bedeutet konkret, dass zum Beispiel die komplette ursprüngliche URL oder auch nur die Domäne (origin genannt) mitgeteilt werden kann. Da die URLs ggf. sicherheitsrelevante Informationen enthalten können, ist es empfohlen die Einstellung so restriktiv wie möglich zu wählen. Der Standardwert „same-origin“ bietet meist ausreichenden Schutz ohne ggf. nötige Funktionalität zu beeinflussen. Er gibt an, dass alle Informationen nur innerhalb derselben Domäne geteilt werden und Domäne-übergreifend nichts übermittelt wird.
Konfiguration der Refferer-Policy: Xima® Formcycle-Hilfe
Weitere Informationen und mögliche Werte: Mozilla-Hilfe
Systeminterne Beschränkungen
Die systeminternen Beschränkungen dienen sowohl einer allgemeinen fachlichen, als auch daraus resultierenden technischen Limitierungen innerhalb verschiedener Teilbereiche. So kann hier global festgelegt werden wie groß Absendung eines Formulars (inkl. Uploads) insgesamt, als auch wie groß die einzelnen Dateien separat sein dürfen. Hier sollte der möglichst kleinste verwendbare Wert gewählt werden um das System vor übergroßen Dateien oder Anfragen zu schützen.
Ähnlich verhält es sich bei der Limitierung der maximalen Anzahl an Zeilen einer Datenbank-Abfrage sowie die Größenbeschränkung der einzelnen Datenbankzellen. Ein möglichst geringer Wert verhindert, dass z.B. bei Auswahl- oder AutoComplete-Felden zu viele Zeilen ausgeliefert werden und deswegen die Performance des Servers und des Clients (also des Formulars im Browser) leidet.
Die dritte Einstellung zum Festlegen der Dateigröße ab welcher Uploads oder auch Formular-Eingaben auf die Festplatte geschrieben werden sollen, erlaubt gerade im Zusammenspiel mit einem Viren-Scanner eine Feinjustierung der zu behandelnden Daten. Ein Wert größer 0 führ dazu, dass Formulardaten kleiner als dieser Wert nur innerhalb des Arbeitsspeichers behandelt werden. Dies erhöht tendenziell die Performance beim Absenden des Formulars, erhöht jedoch nachvollziehbarerweise die Auslastung des Arbeitsspeichers. Auch können diese Daten nicht durch einen Datei-basierten Viren-Scanner behandelt werden. Sollte ein Viren-Scanner zum Einsatz kommen oder der zur Verfügung stehende Arbeitsspeicher limitiert sein, ist es empfohlen diesen Wert auf 0 zu belassen.
Konfiguration der systeminternen Beschränkungen: Xima® Formcycle-Hilfe
Automatisches Löschen von Protokolleinträgen
Da innerhalb des fachlichen Protokolls von Xima® Formcycle Fehler während der Verarbeitung protokolliert werden, kann es hier dazu kommen, dass z.B. Fehlermeldungen von angebundenen Drittsystemen erfasst werden. Da Xima® Formcycle nicht die Kontrolle über deren Inhalt hat und diese aber für die Fehlerbehebung erfasst, ist es empfohlen über die entsprechende Konfiguration das Protokoll regelmäßig zu bereinigen zu lassen. Auch verhindert dies, dass die Datenbank mit veralten, nicht mehr relevanten Einträgen gefüllt wird und je nach System-Limitierung früher oder später vollläuft.
Konfiguration der automatisierten Löschung von Protokolleinträgen: Xima® Formcycle-Hilfe